Montag, 24. September 2012

Erfahrungen in der Schule.

Wie ihr vielleicht in diesem Post gelesen habt, arbeite ich an einer Schule. Ich mache dort Hausaufgabenbetreuung und Einzelbetreuung für Kinder, die etwas mehr Hilfe und Ruhe bei den Hausaufgaben brauchen. Heute war es wieder soweit und bei allen tollen und vor allem lustigen Erfahrungen, die ich dort so machen darf, kamen mir heute Nachmittag auch mal ein paar traurige Gedanken.

Die Schule befindet sich in einem "guten" Stadtteil und dementsprechend gibt es viele Kinder, denen es gut geht. Aber genau so gibt es viele Kinder (jetzt nur von denen gesprochen, mit denen ich arbeite), die in ihrem jungen Alter schon so viel Schlimmes erlebt haben oder die einfach mit schlechten Voraussetzungen starten.

Ich möchte das hier gar nicht im Detail ausbreiten, schließlich unterliege ich einer Art Schweigepflicht, aber dennoch mit euch teilen. Es macht mich wirklich traurig, zu hören, dass es Kinder gibt, bei denen sich die Eltern nicht wundern, wenn sie 4 (!) Stunden nach Schulschluss noch immer nicht zuhause sind und auf einen Anruf der Schule hin nur sagen "Ja, schicken Sie sie mal nach Hause.", Kinder, die im Kleinkindalter schwere Unfälle hatten und deswegen etwas hinterher hinken, die schlimme Schicksalsschläge erlebt haben (Vater und Schwester gestorben) und sich ein wenig selbst überlassen sind, weil die Mutter (irgendwo verständlicherweise) mit ihrer eigenen Trauer völlig überfordert ist, deren Eltern es völlig egal ist, ob und was sie lernen und die den Kindern nicht mal Stifte mitgeben, nicht darauf achten, dass sie üben, Hausaufgaben machen und so weiter... Das ließe sich wirklich noch weiter führen.

Ich finde solche Dinge, die man ja oft leicht ändern könnte, echt erschreckend. Warum bekommt man Kinder, wenn sie einem völlig egal sind und man eigentlich keine Lust hat, sich großartig zu kümmern und die Erzieher sich mehr sorgen, als die leiblichen Eltern? Bei Einigen wird sich das alles wahrscheinlich noch ins Positive umkehren, aber beim Großteil der Kinder befürchte ich, dass der Weg schon vorgezeichnet ist und dass es kein positiver sein wird...

Ich kann das echt nicht nachvollziehen, da mir diese Kinder und auch meine Babysitterkinder in kürzester Zeit ans Herz wachsen.

Kennt ihr sowas?




1 Kommentar:

  1. Ja, ich kenne das. Eine meiner beiden Ausbildungsschulen hat neben dem Förderschwerpunkt Sprache auch die Förderschwerpunkte Lernen und Verhalten und liegt zudem mitten im städtischen Einzugsgebiet. Bei vielen Kindern kann man tatsächlich nur Schadensbegrenzung betreiben, so traurig das ist - aber dennoch ist das schon ein Teil dessen, was sie brauchen.

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